In Solothurn gibt es ein Paradies. Es liegt versteckt hinter hohen Mauern mitten im Steingrubenquartier: Das Frauenkloster Namen Jesu.
Tritt man durch die Pforte des über 400 Jahren alten Gebäudes, wird man – hat man Glück – gleich von freundlichen Schwestern begrüsst. Weitläufige Gänge führen durch das verwinkelte Ensemble vorbei am Refektorium, Küche, Musikzimmer, Bibliothek und Hostienbäckerei. Steht man draussen in der hübschen Gartenhalle, stehen rechter Hand die Bienenhäuschen, geradeaus spaziert man unter dem Kronendach der Zieräpfel mitten hinein in den wunderschönen Klostergarten.
Kiwis, Trauben, Beeren, Kräuter, prächtige Rosen und allerhand Blumen wachsen hier. Auch etwas Gemüse gedeiht in vier Beeten. Der ganze Umschwung mit Ackerland, Scheune, Schopf, Wasch- und Ökonomiehaus beträgt rund rund 2,8 Hektaren. Früher wurde das Landwirtschaftsland grösstenteils von den Schwestern bewirtschaftet. Seit Februar 2024 wird der Garten von Simeon Röthlisberger und Livia Schärer von der Chrutwärk GmbH gepflegt. Die beiden produzieren Gemüse und verkaufen direkt ab Hof.
Seit über 400 Jahren wird im Kloster Namen Jesu das monastische Leben gepflegt. Jahrhundertelang lebte und arbeitete hier eine zurückgezogene Gemeinschaft, deren Umgang mit der Aussenwelt sich auf das Nötigste beschränkte. Erst in den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Pforten ein grosses Stück geöffnet.
Nun werden diese Pforten nochmals geöffnet, denn das Kloster ist im Wandel. Nach der Übertragung der historischen Klosteranlage samt Klostergarten an die Stiftung Edith Maryon, werden zukünftig zwei Organisationen die Klosterräume nutzen – jeweils in eigenen Bereichen.
— Die Schwestergemeinschaft des Kapuzinerinnenkloster Namen Jesu
— Das Zentrum für Arbeit und Stille (ZAS)
Am 2. Juli 2024 konnte der bisherige Besitzer der Klosteranlage, der Verein Kloster Namen Jesu, die Übertragung der Klosteranlage an die Stiftung Edith Maryon mit Sitz in Basel umsetzen. Dieser bedeutende Schritt stellt sicher, dass das wertvolle Bau- und Kulturgut langfristig geschützt und nachhaltig genutzt wird.
Die Klosteranlage, deren Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, hat eine reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung für die Region. Mit der Übertragung übernimmt die Stiftung die Verantwortung für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Klosters mit seinem kulturellen, spirituellen und sozialen Zweck. Dazu gehört auch der weitläufige Klostergarten, der das Kloster umgibt. Die Schwesterngemeinschaft der Kapuzinerinnen wird in ihren Räumen im Klostergebäude weiterhin ihr franziskanisches und klösterliches Leben führen.
Der Verein Kloster Namen Jesu wird sich auf der Grundlage der eingeräumten Nutzniessung in den kommenden Jahren weiter um die Entfaltung des grossen Potentials der Klosteranlage kümmern. Bestehende Projekte und Mietverhältnisse, wie das vom Klosterbetrieb unabhängige «Zentrum für Arbeit und Stille», das Atelierräume vermietet, sowie der neue Gartenbetrieb «Chrutwärk» bleiben erhalten und werden weitergeführt.
Das Kloster und die Schwesterngemeinschaft haben stets eine enge Verbindung zur Bevölkerung von Solothurn gepflegt. Durch die Übergabe und teilweise Öffnung der Klosteranlage wird diese enge Beziehung fortgesetzt und gestärkt.
Für Raumbesichtigungen des Zentrums für Arbeit und Stille schreiben Sie uns hier eine Mail.